St. Hubertus Schützenbruderschaft
Norddöllen-Astrup e.V.
Vereinsgeschichte
Gründung 1924 bis 1969
Im Jahre 1924 wurde in Norddöllen-Astrup von einigen sportlichen, jungen Männern der Rad-Fahrverein "Blaue
Radler" gegründet.
Aller Anfang ist schwer, denn bei vielen Bewohnern hielt sich die Begeisterung
vorerst in Grenzen, da bei einigen Familien das Geld knapp war. Doch als die
Inflation überstanden war, wurden die ersten "Rennmaschinen" angeschafft. Man
trainierte in jeder freien Minute, um dann im ersten Rennen gegen die "Grünen
Radler" aus Rechterfeld den Sieg mit nach Hause nehmen zu können. Die
Bewohner aus Norddöllen und Astrup waren schließlich begeistert und feierten
somit alljährlich mit Freude ihr Radfahrfest.
Die allgemeine Wehrpflicht wurde 1936 in Deutschland wieder eingeführt. Die
Soldaten wurden intensiv an den Waffen ausgebildet, was dazu führte, dass
zwischen Norddöllen und Astrup ein Schützenverein gegründet und ein
entsprechender Scheibenstand errichtet wurde. Hier bewiesen und verglichen die
Bewohner und die jüngere Generation ihr Können. Pokale und Orden wurden
ausgeschossen und ab 1937 in gemütlicher Runde Schützenfeste gefeiert.
Im Sommer 1939 wurden die ersten Männer in den zweiten Weltkrieg berufen und
der Schützenverein wurde aufgelöst.
Nach dem zweiten Weltkrieg gab es noch weitere Rennen des Radfahrvereins. Es
starteten Rennfahrer aus Oldenburg, Bremen, Delmenhorst und Osnabrück in
Norddöllen. Die Lust der Einheimischen, noch an dem Rennen zu starten, wurde
von den Profis so gemindert, dass im nachhinein der Verein auseinander zu
brechen drohte.
Als 1956 die größten Wunden des Krieges
verheilt waren, trafen sich die Bewohner
beider Dörfer zu einer Versammlung in der
Gaststätte Westerkamp in Norddöllen, um
evtl. einen Schützenverein zu gründen. Die Meinungen hierzu teilten sich und
somit wurde eifrig diskutiert. Schließlich wurde der Gründung eines
Schützenvereins zugestimmt und Bernhard Thöle zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Schnellstmöglich wurde an dem Hof Thöle ein Schießstand errichtet, der im
Laufe der Jahre vergrößert und verbessert wurde.
Die Aufnahme in den neuen Verein wurde in beiden Bauernschaften durch mehrere Vertrauensleute intensiv betrieben
und so hatte man rasch eine kaum erwartete Zahl von Männern als Schützen gewonnen.
Als Termin für das Schützenfest wurde der 1. Mai festgelegt, welcher bis 1999 beibehalten wurde. Zum ersten Fest im
Jahre 1956 wurden zahlreiche Schützenvereine sowie der Musikverein Lutten eingeladen. Noch nie hatte man so viele
Menschen -Schützen, Verwandte, Bekannte und Neugierige in der idyllisch vom großen Verkehr abgeschlossenen
Doppel-Bauernschaft gesehen. Alles war sorgfältig vorbereitet und durchdacht.
Alles verlief wie am "Schnürchen". So konnte der 1. Schützen-König, Bauer Gerd Frilling mit seiner Königin Lisa
Harting in aller Pracht und Würde, in voller Huld und Gelassenheit zum Wohle seiner Untertanen geruhsam regieren.
Es war - wie in allen folgenden Jahren - ein gelungenes Fest und es wurde - wie auch heute noch - kräftig gefeiert.
Gruppenfoto der “Blauen Radler” von 1929
Die Fahnenträger der “Blauen Radler”
Bernd Kallage, Heinrich Fromme, Franz Kühling
Bau der Schützenhalle 1956
Erstes Schützenfest 1956
Tellpokalsieger 1956
Franz Westerkamp, B. v. Buchholz, Alf. Lübberding, Gerd Frilling (mit Pokal), Franz Kellermann,
B. Thöle, Ed. Lübberding u. Theo Lübberding
B
undeskönigsschießen 1958
Am 4. Oktober 1958 fand in Paderborn das Bundeskönigsschießen statt, wofür sich der damalige
König Theo Lübberding aus Astrup qualifiziert hatte. An dem
Königsschießen beteiligten sich die Schützenkönige aus den 89
Bezirken der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften aus
den sieben Diözesen der Bundesrepublik. Der Wettkampf bestand
aus drei Schüssen freistehend.
Der Bundeskönig von 1958 kam jedoch aus Köln. Dennoch blieb
die Siegerehrung weiterhin spannend. Und tatsächlich, der neue
Diözesan-Schützenkönig von Münster kam aus Südoldenburg und
hieß Theo Lübberding.
Gruppenfoto mit Theo Lübberding
Nicht nur seine Begleiter (siehe Bild v. links: Arnold Westerkamp, Eduard Lübberding,
Diözesankönig Theo Lübberding, Heinrich Wempe, Otto Harting, Franz Windeler und Bernd Stolle), sondern ganz
Südoldenburg umjubelte seinen neuen König mit Freude und Stolz. In Paderborn wurde das Bundeskönigschießen
zwei Tage gefeiert.
Es war ein Unterhaltungsabend organisiert worden, an dem die Sieger noch kräftig gefeiert wurden. Am nächsten Tag
fand dann der große Festumzug durch Paderborn statt, damit sich die neuen Könige dem Volk präsentieren konnten.
Ganz Norddöllen und Astrup erzählt noch heute von diesem großen Ereignis.
Kriegerdenkmal in Norddöllen
In Norddöllen wurde für die Gefallenen der Kriege ein Ehrenmal auf dem Spielplatz der 1941 abgebrannten
Volksschule errichtet. Der dicke Findling mit einem Gewicht von 13 Tonnen wurde im Jahr 1959 von der
Dorfgemeinschaft für das Kriegerdenkmal aus dem Freesenholz geholt. Den Entwurf für dieses Denkmal lieferte
Andreas Börgershausen. Die Gedenktafel wurde von Steinmetzmeister Pufahl, Vechta erstellt und das Eichenkreuz von
Bauer Gerhard Frilling, Norddöllen. Der Corpus wird zu einem späteren Zeitpunkt angebracht.
Schützentfest 1960 mit König Ferdinand Cernota
Gründung einer Jungschützengruppe 1962
Der Vorstand, sowie die Schützen waren stets bemüht um die Förderung der Jugendlichen. Dies wurde vor allem
deutlich, als auf der Generalversammlung von 1962 der Antrag der Jugendlichen auf Gründung einer
Jungschützengruppe gestellt wurde. Die Antragsteller begründeten natürlich präzise ihr Vorhaben und überzeugten so
die Versammlungsteilnehmer.
Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt und Hans Scherbring aus Norddöllen mit der Führung dieser Gruppe
beauftragt. In späteren Jahren wurde dieses Amt auch an anderen qualifizierte Schützen weiter übertragen, damit bei
den Jungschützen stets die Voraussetzungen für beste Erfolge gewährleistet waren und sind.
Tellpokalsieger 1964
Beim Tellpokalschießten in Lutten erzielten die Jungschützen aus Norddöllen eine besondere Leistung mit dem
Luftgewehr im aufgelegten und freihändigen Anschlag. Sie errang damit die alte Jugendplakette von 1927, die schon
so oft umkämpft und in der Kriegs- und Nachkriegszeit von einem Versteck in den anderen wanderte und jetzt wieder
das Ziel der schießfreudigen Jugend bildet.
v. l. Josef Westerkamp, Hans Scheele, Heinrich Marischen, Bernhard Ellmann u. Heinz Scheele
St. Hubertus Schützenbruderschaft Norddöllen-Astrup e.V.